Mein Weg zur Hebammenausbildung

Moin ihr Lieben!

Hui, da sind doch tatsächlich wieder einige Monate ins Land gezogen und ich habe mich hier gar nicht und in den Sozial Media Kanälen kaum noch gemeldet.
Ich musste mich erstmal an das Arbeiten im drei Schichten System gewöhnen. Und an das Lernen! Wann war ich zuletzt zur Schule?! 2006 in der Oberstufe und dann kam meine Ausbildung zur Mediengestalterin bis 2012. Das ist immerhin auch schon 7 Jahre her. Ich musste mich selbst also erst in die Rolle der Schülerin und die der Vollzeit arbeitenden Mutter hineinfinden. Und auch meine Kinder und mein Mann brauchten hre Zeit um sich an die Situation zu gewöhnen. Ich habe das Pendeln zur Arbeitsstelle auch sehr unterschätzt und sitzte bisher jeden Tag 3 Stunden im Auto. Das ändert sich bald – darum soll es heute aber noch nicht gehen.

Heute möchte ich erst über meine Motivation sprechen. Ich möchte euch erzählen warum ich unbedingt Hebamme werden will.

Auf Youtube (einmal HIER klicken) findet ihr den Geburtsbericht meiner ersten Tochter. Die Geburt meiner zweiten Tochter war für mich ein unsagbar schlimmes Erlebnis. Ich kann nicht darüber reden, nicht darüber schreiben. Ich habe die Hölle auf Erden erlebt. Der Geburtsbericht liegt Zuhause, tief in einem Schrank versteckt. 24 Seiten. Ich kann kein Wort lesen. Der Schmerz sitzt zu tief. Diese Geburt hat tiefe Narben auf meiner Seele hinterlassen und immer wenn ich die schreckliche Kaiserschnittnarbe sehe, könnte ich schreien. Vor Wut, vor Trauer. Nach der Geburt habe ich mich gehasst. Ich fühlte mich als Versagerin. Es ist meine Schuld das wir im OP gelandet sind, das sie meine Tochter aus mir heraus gerissen haben.
Ich war zu dumm um zu gebären. Ich hab das Vertrauen in meinem Körper verloren.
Erst die Schwangerschaft und die Geburt von Kind3 brachten mir mein Selbstwertgefühl zurück (den Geburtsbericht findet ihr HIER). Diese Geburt war heilsam, selbstbestimmt und nahezu schmerzfrei.
Eine Geburt verändert dein Leben. Und wenige Sekunden, nicht durchdachte Wörter und nicht angekündigte Interventionen innerhalb der Geburtsreise können dein ganzes Leben negativ beeinflussen. Und ganz unabhängig von den Schmerzen, kann es dazu führen, das deine Ehe oder deine Beziehung darunter leiden und du keine Bindung zu deinem Kind aufbauen kannst.
Ich musste jedes Mal schlucken, wenn meine Kursteilnehmerinnen mir erzählten, wie ihre Geburten abliefen. In einer Gesprächsrunde kam heraus, das 7 von 9 Frauen eine Epi (Episiotomie/Dammschnitt) hatten. 7 von 9 FRAUEN!!!!! und nicht eine wurde angekündigt. Und jeder wurde gesagt, das müsse nun gemacht werden, das wäre ganz normal und würde bei fast jeder Geburt gemacht werden.

Ich möchte Frauen auf ihrer Geburtsreise begleiten und Ihnen die Geburt ermöglichen, die sie sich wünschen. Ich wünsche mir, das die Frauen ihr Körpergefühl wiederfinden und merken, was für Wunder sie vollbringen können.

Ein Gedanke zu „Mein Weg zur Hebammenausbildung

  1. Das klingt total spannend. Ich bin ebenfalls Mutter (von 2 kleinen Kindern) und denke über die Ausbildung ernsthaft nach. Ich freue mich schon von deinem weiteren Weg zu lesen. Danke!!

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